‘Lingua Latina (= Latein)‘ ist die antike ‘Ursprungssprache‘ für alle romanischen Sprachen (wie z.B. Spanisch, Italienisch, Französisch). Auch wenn es sich um keine ‘lebende‘ Fremdsprache mehr handelt, hat ‘Latein‘ dennoch eine existenzielle Berechtigung am Gymnasium, die weit über die eindimensionale Sichtweise des bloßen ‘Latinum‘-Erwerbs hinausreicht (studienrelevant bzw. -selektierend kann ein fehlendes ‘Latinum‘ dennoch sein!)!

‘Latein‘ ist von seiner grammatischen Struktur her als ‘Modell einer Sprache‘ anzusehen – anwendbar bzw. übertragbar auf die modernen Sprachen mit dem Effekt eines schnelleren Lernzuwachses. Weiterhin fördert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Sprach-system des ‘Lateinischen‘ erheblich die Sprachkompetenz im Deutschen!

Leider alles Aspekte, die erst mit zunehmendem Lebensalter wahrgenommen und erkannt werden!

Nichtsdestotrotz verbleibe ich als Fachvorsitzende im Namen der Fachschaft ‘Latein‘ in der Hoffnung, dass nicht nur folgende Definition von ‘Latein‘ in nahezu allen Köpfen vorherrschend ist:

Latein <ist> jene Sprache, welche einige wenige „non scholae, sed vitae (nicht für die Schule, sondern für das Leben)“, andere „non vitae, sed scholae (= nicht für das Leben, sondern für die Schule)“, die meisten jedoch „pro nihilo (für ‘umsonst‘)“  lernen.

(Ettenhuber/Grimmer, Latein, München 1993)