„Im gemeinen Leben kommen wir mit der Sprache notdürftig fort, weil wir nur oberflächliche Verhältnisse bezeichnen. Sobald von tiefern Verhältnissen die Rede ist, tritt sogleich eine andre Sprache ein, die poetische.“
Die jungen Autor:innen des Grillo-Gymnasiums scheinen diese Gedanken Goethes auch für sich selbst verinnerlicht zu haben: Wenn angesichts des unermesslichen Leids, das mit dem Erdbeben in der Türkei und Syrien über die Menschen hereinbrach, selbst Journalist:innen und Politiker:innen die Worte fehlen, um nicht nur auszudrücken, was geschah, sondern zu zeigen, was es für die Betroffenen und Hinterbliebenen bedeutet und wie es sich anfühlt, schafft dies die poetische Sprache. Eine schöpferische Sprache, die stets auf dem Weg ist, sich immerzu neu erfindet und damit ebenso „Vom Wachsen und Werden“ geprägt ist, wie die Geschichten aus dem Leben unserer Grilloninnen und Grillonen. Eine Auswahl davon präsentierten unsere Schüler am letzten Mittwoch in der Aula des Grillo-Gymnasiums.
Nach einleitenden Worten der Schulleitung und des Reihenherausgebers der Essener Anthologien, Arthur Nickel, wurde die Veranstaltung andächtig, würdevoll und ebenso charmant und kurzweilig von Hacer Akgün moderiert, der das ganze Grillo-Gymnasium hiermit nochmals für ihr besonderes und anhaltendes Engagement dankt.
Jan Thiekenheinrich